___________________________________________________\hfill Lemberg den 22 august 1812
_______________Hochgeehrter Herr!
_____Ihr geneigtes vom 28 july dieses JahresBrief nicht erhalten.
habe ich glücklich erhalten,
auch vom H Pfaff die mir bestimten 30 fl Con: mün: schon in Empfang
genomen. Hierbey erhalten Sie meine Sonate; die beyliegenden
Variazionen über den Marsch von Coriolan, die ich so eben componirt,
und in meinem Concerte, welches ich hier am 18 July gab, gespielt habe,
bitte ich Sie ebenfalls in Verlag zu nehmen, und mir dafür, bey H
Pfaff, was Ihnen gut dünkt, auszahlen zu lassen.
Die Werke des H Kaczkowski, empfehle ich ebenfalls Ihrer Güte, da
ich itzt bestimter als im vorigen Jahre davon urtheilen kan. Das
ConcertKonzert für Violine und Orchester Nr. 1 a-Moll, erschien 1814 bei Breitkopf & Härtel.
, welches ich unlängst zu hören Gelegenheit hatte, hat nicht
allein mir, sondern allen hiesigen Liebhabern und Kenern der Kunst
sehr gefallen, er hat es auch vor 2 Jahren in Warschau mit ungetheiltem
Beyfalle gespielt. Ich bin überzeugt, daß es für ihn nicht nur nützlich,
sondern auch ehrenvoll wäre, wen Sie seinen Wunsch erfüllen
könten, sollten Sie es aber nicht, so ersucht er Sie das beygelegte
unter meiner Addresse zurückzu senden, in welchem letzterem Falle
er das Porto bezahlen würde. – Von meinen bey Ihnen in Verlag
komenden Compos bitte ich Sie meiner Mutter, imer 1 Exp: bey
Gelegenheit nach Copenhagen zu schicken.
An Onkel Lange, werde ich mit nächstem Posttage schreibenEin Brief von Franz Xaver Wolfgang Mozart an Joseph Lange ist nicht bekannt.
, und
Ihm Ihren Wunsch ans Herz legen, auch meine Mutter bath
ihn imer, sich dieses PortraitsBereits seit 1802 bemühte sich der Verlag Breitkopf & Härtel um ein Mozart-Porträt als Vorlage für einen
En-Face-Stich für die geplante Biographie von Wolfgang Amadé Mozart, die parallel zu den Oeuvres complettes
erscheinen sollte (siehe Briefe von Constanze Mozart vom 17. Februar 1802, BD 1342, und 13. März 1802, BD 1344).
Das „neue“ Mozart-Porträt sollte Joseph Lange, der 1789 das Ölgemälde von Mozart
geschaffen hatte, herstellen. Eine Ausführung des Plans kam aber nicht zustande.
zu errinern, er ließ es aber
leider nur beym Versprechen; indessen hoffe ich doch noch
ihn dazu zu bewegen.
Mit dem Versprechen, Ihnen bald, wieder etwas neues
von mir zu schicken, empfehle ich mich Ihrem Wohlwollen, und
habe die Ehre zu seyn Ihr ergebenster
____________________________________________________________\hfill W. A. Mozart mp
Ad:Adresse
chez Madame la Comtesse Janiszewska, par Burstin à Sarki.
Lemberg
An Herrn
Herrn Breitkopf und Härtel
Musikverleger
in
Leipzig
1812_____________Lemberg
22 Aug
4 Oct. –_________Mozart
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