Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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FRANZ XAVER WOLFGANG MOZART AN CONSTANZE NISSEN IN SALZBURG LEMBERG, 5. OKTOBER 1826 Abschrift von Anton Jähndl, ca. 1828
[... (Text der Biographie W. A. Mozart’s von Georg Nikolaus Nissen] _______________________________________\hfill Lemberg den 5t Oktober 1826 __________Meine theure, vielgeliebte Mutter! Ich benütze den ersten freÿen Augenblick, um dir, meine glückliche Ankunft allhier zu melden. Als ich dich, meine liebe Mutter
verlassenFranz Xaver Wolfgang Mozart hatte seine Mutter im August 1826 nach dem Tod ihres zweiten Ehemanns Georg Nikolaus Nissen am 24. März 1826 in Salzburg besucht.
, war auch der einzige und schönste Zweck meiner Reise erfüllt, denn ich war ja so glücklich, dich nach einer bangen
Trenung von 7 JahrenAuf seiner Konzertreise durch Europa hatte Franz Xaver Wolfgang Mozart seine Mutter und seinen Stiefvater von August bis Mitte Oktober 1819 in Kopenhagen, wo das Ehepaar seit 1810 lebte, besucht.
wieder zu sehen, und dich, dem Himel seÿ Dank, so wohl zu ver=lassen, als ich es nur wünschen konnte. Der liebe Gott, und deine eigene Vorsicht mögen Dich mir noch lange, lange erhalten, und es bleibt mir dann nichts mehr übrig, als mich einst nicht mehr von dir trennen zu dürfen. – – Ich kam den 28sten September hier an. Ich kann Dir nicht beschrei=ben, wie sich alles um mich her meiner Rückkunft freute; und auch ich würde mich ganz glücklich fühlen, wenn ich dich nicht so ferne wüßte! Meine Studien mit dem alten Gallus haben schon wieder begonnen, und wenn auch alles so geht, wie ich es mit aller Wahrscheinlichkeit hoffen kann, so dürfte mir doch in ein paar Jahren das Glück werden,
in deiner Nähe leben zu können.Franz Xaver Wolfgang Mozart machte sich Hoffnungen auf eine Kirchenkapellmeisterstelle in Österreich. Constanze Nissen bemühte sich für ihn um die Stelle als Kapellmeister am Salzburger Dom.
Was macht mein lieber Freund Jähndl? Paradirt er mit der Kappe? Hoffentlich wird sein treuer Pudel Fripon durch sie auch an mich erinnert werden, denn er hatte eine besondere Zärtlich=keit zu meiner Kappe. Ich bitte mir Jähndls Adresse zu schicken, um ihm vielmals für die Mühe, die er sich mit der
BiographieAnton Jähndl stellte aus den von Georg Nikolaus Nissen hinterlassenen Materialien zu einer Biographie W. A. Mozart’s ein Druckmanuskript her. Nach einer Endredaktion durch Johann Heinrich Feuerstein erschien die Biographie Anfang 1829 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig.
  giebt, zu danken. Und nun lebe wohl, liebe Mutter, grüße und empfehle mich dem Hr. Domkapitular von Schumann, der Tante, den Hofrichterischen, Rettig, Fuetsch, Strobl etc und allen andern Bekannten. Dein treuer Sohn Wolfgang. [... (Beginn der Abschrift des Briefes von Franz Xaver Wolfgang Mozart an Anton Jähndl vom 26. Dezember 1826.)]