Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart
Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Salzburg
Austria
The Packard Humanities Institute
Los Altos
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Morgenstern
Anja
text encoding, text editing
Kelnreiter
Franz
technical supervisor, data modelling
Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
Wissenschaftliche Abteilung. Digitale Mozart-Edition
Ulrich Leisinger
Digitale Mozart-Edition
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2016-5
CC BY-NC-SA 4.0
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Verbleib unbekannt
last file update: Wed May 11 14:48:30 2022
LEOPOLD MOZART, EXZERPT AUS "ÜBER DIE EINSAMKEIT"
VON JOHANN GEORG ZIMMERMANN (TROPPAU 1785/86)
SALZBURG, ZWISCHEN 1786 UND 1787
Eine merkwürdige Stelle aus Zimermanns'
Schrift über die Einsamkeit (Th III S 46),
_____Wir träumten von nichts als Aufklärung –
– und glaubten durch das Licht der Vernunft die
Gegend so aufgehellt zu haben, daß die Schwär-merey sich gewiß nicht mehr zeigen
werde. Allein wir sehen, schon steiget von der
andern Seite des Horizonts die Nacht mit allen
ihren Gespenstern wieder empor. Mit Schreck
sieht man, daß das Uebel so thätig und durch-greifend ist, daß die Schwärmerey imer wirket,
und die Vernunft nur spricht. Mit Unrecht glaub-te Lord Schaftesbury, Witz und Laune seyen die
kräftigsten Gegenmittel wider den Fortgang
des schädlichen Aberglaubens. Blosser Scherz
vertreibt das Vorurtheil nur zum Scheine. Aus
Furcht, verspottet zu werden, sucht man höchstens
seine Alberheit zu verheimlichen. Man spottet
wohl selbst mit, wo dieser Ton herrschet; und
ist in seinem geheimsten Schlafgemache,
wie ich Beyspiele gesehen, nichts destoweniger
Verführter oder verführender Schwermer.
So, schreibt Zimermann 1786, schilderte mir ein
Mann, wie es in der Welt nicht viele giebt
ganz neuerlich die Lage der Vernunft
in vielen sehr aufgeklärten Städt des
protestantischen Deutschlands. – Ein
Wort der Zeit, fiat applicatio