__________Mein geliebter Sohn!
Ich schreibe in Eille dahero wenig weil mit dem Brief
und pack in einer 14 stunde ferdig sein muß.
Daß der Miss Wilkins ihr benehmen so sonder=bar war, kan ich nicht genug bewundern; und muß
gestehen, daß es mir sehr leid thut. – was macht
der junge Cavalo? kömt er fleißig zu dirConstanze Nissen hatte den Münchner Pianisten Johann Peter Cavallo
im Brief vom 8. Juli 1838 an ihren Sohn in Wien empfohlen.
Ob er dort Schüler von Franz Xaver Wolfgang Mozart war, lässt sich nicht belegen.
Cavallo ist zwischen Dezember 1838 und April 1840 als Pianist und Komponist in Wien nachweisbar.
? –
Daß meiner lieben Freundin das Polsterl Freude
mach, war mir ungemein lieb zu vernehmen
Ach, wie viel besitze ich von ihrer mir so lieben
Hand Arbeit wofür ich keinen Ersatz geben
kan, so gerne ich auch wolte. Sage ihr dies
und statte ihr meinen inigensten Dank dafür
so wie auch für ihre treue liebe und Anhanglich=keit dafür ab; auch bitte ich, ihr zu sagen,
welch Herzenleid ich habe über das LeidenJulie Baroni-Cavalcabò, seit März 1838 mit Wilhelm Amadeus Weber
Edlem von Webenau (1796–1841) verheiratet, erlitt eine Fehlgeburt.
ihr so lieben Tochter, welch ich mit der so theüren
Mutter vielmahl umarme, und noch imer glauben
will daß sie in gesegneten umstanden ist, wodurch
den alles wieder gut sein wird, Gott gebe dies!
Und nun leben Sie alle wohl und Nehmen sie meinen
Meinen innigensten Glücks Wunsch zum Neuenjahre
an, und nun kein wort mehr um die Post nicht zu
versäumen, Nur noch dies, wo Du mein Sohn
mich brauchen kanst, zähle auf Deine Treue
dich zärtlich liebende Mutter.
Salzburg am 18 Xber
_______1838.
Daß die MeßeWelche Messe Constanze Nissen nach Wien sandte, ist nicht bekannt.
nicht in
Partitur geschrieben ist
nicht meine schuld. alle
Bekant grußen dich
Mit mir besonders Sophie HaiblSophie Haibel lebte nach dem Tod ihres Mannes Jakob Haibel im März 1826
mit ihrer Schwester Constanze gemeinsam in einer Wohnung in Salzburg. . adieu