Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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FRANZ XAVER WOLFGANG MOZART AN FRANZ VON HILLEPRANDT IN SALZBURG WIEN, 3. APRIL 1842
_______________________________________________________________\hfill Wien am 3t April 842 _________________Geehrter Freund! Kaum habe ich Sie, meines herzlichsten Dankes, für alle mit mir gehabten
Mühen und PlagenFranz von Hilleprandt fungierte nach dem Tod von Constanze Nissen am 6. März 1842 als rechtlicher Vertreter von Franz Xaver Wolfgang Mozart und seinem Bruder Carl Thomas in den Erbschaftsangelegenheiten.
mündlich versichert, so sehe ich mich schon wieder in die Nothwendigkeit versetzt, Ihre Gefälligkeit in Anspruch zu nehmen. Ich habe nähmlich beÿ der Universal=Staats und Banko-Schuldnercasse, alles für die Folge nöthige veranlaßt, die mir fehlenden Zinsen-Coupons erhalten, die künftige Auszahlung der Zinsen, auf dem hiesigen Platze erwirkt; nur für den einen hier beÿliegenden Talon, No 2098. konte ich keine Coupons bekomen, weil, wie man behauptet, diese schon nach Salzburg abgegangen seÿen. Ich ersuche Sie also, sich gütigst zu Herrn von Seif zu bemühen, von selben gegen Zurücklassung des Talons, den CouponBogen zu übernehmen, und mir hieher zu senden, oder, falls dieser Reiselustige Bogen, wieder retour nach Wien gegangen wäre, mir den Talon baldigst zurück zu schicken, um die Coupons dan hier beheben zu könen. – Mit Frau von Hasselt-Barth habe ich bereits gesprochen, und von ihr die freundliche Zusicherung erhalten, sie die
EinladungEinladung zur Teilnahme an den Feierlichkeiten zur Einweihung des Mozart-Denkmals vom 4. bis zum 6. September 1842 in Salzburg. Maria Wilhelmine von Hasselt-Barth übernahm bei den musikalischen Darbietungen im Dom und bei den verschiedenen Festkonzerten die Sopran-Solopartien.
, mit größter Bereitwilligkeit animt, sich alle Mühe geben wird, die dazu nöthige Bewilligung des Theater-Unternehmer zu erhalten, und nichts als den Ersatz der Reisekosten verlangt. Es versteht sich sie eine förmliche Einladung, von Seite des Comite’s erwartet. Sie geht in einigen Tagen nach Pesth, bringt den Mai und Juni hier zu, und giebt dan im Julÿ und selben August noch Gastrollen in Berlin, von wo sie dan, wieder nach Wien zurück kömt. – Und nun einen Vorschlag für das, mir vor Allen Andern, am Herzen liegende Mozarteum. Wen Sie die Stelle des Seis, noch nicht definitif besetzt haben, so glaube ich einen Fund gemacht zu haben, zu dem sich Ihre schöne Anstalt, wohl
Glück wünschen könte.Franz Xaver Wolfgang Mozart unterstützte den 1841 gegründeten Dommusikverein und Mozarteum bei der Suche nach Musikern und Lehrern.
Es befindet sich hier seit einigen Monaten, ein solider Man, Schüler Molique’s, der hier schon zweÿmahl mit Beÿfall als Solospieler aufgetreten ist. Er ist verheurathet, hat sogar einiges Vermögen, im Alter von einigen 30 Jahren, war schon längere Zeit an der Spitze eines Orchesters, und würde sich entschlie=ßen, da ihm die Tendenz Ihres Institutes gefällt, und er gerne, einen seinen Fähigkeiten, entsprechenden Wirkungskreis haben möchte, um einen jährlichen Gehalt von 300 fl C.M. W.W. nach Salzburg komen. – Beÿ der Wahl, eines noch ganz jungen, selbst noch in der Ausbildung begriffnen Manes, laufen Sie imer Gefahr, selben beÿ jeder sich darbiethenden günstigen Gelegenheit zu verlieren, und öfteres Wechseln, in der Person des Lehrers und Direktors, nur von nachtheiligen Folgen seÿn kan, da auf diesem Wege ein Orchester, nie die so wünschenswerthe Egalität und Einheit erlangen wird, dieß sehen Sie wohl selbst ein. Dieser Uebelstand, fiele beÿ meinem Em=pfohlenen weg, den er hat sich gegen mich erklärt, das Mozarteum gewiß nicht zu verlassen, so lange er Ursache habe, mit der Behandlung der Vorsteher zufrieden zu seÿn, und dieß glaube ich, wieder ihm verbürgen zu könen. Ueberlegen Sie die Sache, und schreiben Sie mir darüber. Und somit schließe ich für heute, mit der Bitte, Ihrer liebenswürdige Frau Gemahlin erge=benst zu empfehlen, Ihren Sie hochschätzenden Freund und Diener ________________________________________________________________________________________________________\hfill Mozart mp Grünangergasse No 850. zweÿte Stiege 3t Stock. Meine freundlichsten Grüsse, H Capellm: Daux, den Herrn von Mielichhofer, Löwe, etc etc wer sich
meiner gütigst erinertFranz Xaver Wolfgang Mozart hielt sich nach dem Tod der Mutter zur Klärung der Erbschaftsangelegenheiten ab dem 10. März 1842 für einige Zeit in Salzburg auf.
Wien An Herrn Herrn Franz Edlen von Hilleprandtmtlichen Rechten Doktor, Hof und Gerichts=Advocat, beeideten öffentlichen Notar _________________________zu Franco_____________________Salzburg WIEN RECOMMAND 3 APR SALZBURG 5. APR. Mozart. St. N 850 a52 Nr. 31963 Erl Jänner(?) 817