Digitale Edition der Briefe und Dokument der Familie Mozart Digital Edition of Letters and Documents from the Mozart Family Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg
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2022-06 CC BY-NC-SA 4.0 https://dme.mozarteum.at/DME/briefe/letter.php?mid=4471 CH-Zz CH-Zz: Zentralbibliothek. Handschriftenabteilung. Zürich (CHE) last file update: Tue Mar 21 09:25:00 2023
FRANZ XAVER WOLFGANG MOZART AN HANS GEORG NÄGELI IN ZÜRICH LEMBERG, 8. APRIL 1826 Abschrift
Copia._______________________________________________\hfill Lemberg 8 April 1826. __________Euer Hochwohlgeboren. Da ich vor einigen Wochen in der Zeitung gelesen habe, daß Sie 100 Chöre für Kleinere u. größere Singvereine
herauszugebenIm Intelligenz-Blatt Nr. 41 (S. 161f.) zur Ausgabe der Zeitung Morgenblatt für gebildete Stände vom 10. Dezember 1825, publizierte Hans Georg Nägeli einen Subskriptionsaufruf für eine auf sechs Hefte angelegte Sammelpublikation SIONA. Auswahl classischer Chorgesänge, die für Singvereine in „kleinern und größern Städten“ geeignet sind. Das erste Heft enthielt Fugetten und Fugen von Gottfried Heinrich Stölzel (1690–1749). Das Exemplar aus der Bibliothek von Franz Xaver Wolfgang Mozart wird heute im Musikarchiv der Erzdiözese Salzburg aufbewahrt (Signatur: M.N. 89). Weitere Hefte der SIONA sind offenbar nicht erschienen.
willens sind, so war mein Entschluß sogleich gefaßt, in die Liste Ihrer Pränumeran-ten zu treten. Bis jetzt konte ich jedoch mein Vorhaben noch nicht ausführen, weil ich erst vor ein paar Tagen mit
meinem ProjecteDie Gründung des Cäcilien-Vereins in Lemberg.
, hier eine
dergleichen SingübungHans Georg Nägeli hatte 1805 das „Zürcherische Singinstitut“ gegründet.
einzuführen, ins Reine gekomen, u. die Erlaubniß erhalten habe, mein Vorhaben auszuführen. Mich auf Ihre mir bei unserer
persönlichen BekantschaftWährend seiner großen Konzertreise durch Europa hielt sich Franz Xaver Wolfgang Mozart vom 3. Oktober bis zum 1. November 1820 in Zürich auf. Sein Reisetagebuch belegt zwei Besuche bei Hans Georg Nägeli, einer davon in der „Singschule des H. Nägeli“.
bewiesene Güte u. Freundschaft stützend, hoffe ich, daß, wen auch die für die Pränumeration bestimte Frist schon vorüber sein sollte, Sie denoch die Gefälligkeit haben werden, mich anzunehmen, u. mir als einem Anfänger die möglichst billigen Preiß zu machen. Ich wünschte vor der Hand blos den Clavier-auszug dieser Chöre, mit den Singstimen, wovon jede dieser Stime in ihrem ihr zukomenden Schlüßel abgedruckt werden soll, mit Ausnahme des Alt Schlüßels, welchen ich mir in Violin oder Sopran Schlüßel (wie es Ihnen gefällig ist) zu versetzen bitte. Jede dieser Singstimen wünsche ich nun 8 mal zu besitzen, damit einige 30 Personen ganz bequem mitwirken könen; zugleich wünschte ich mit Ihrer gütigen Antwort auch ein kleines Verzeichniß der zu hoffenden Stücke zu erhalten, damit ich in meinem Eifer mir nicht etwa früher Sa-chen anschaffe, die ich später bei Ihren Zusendungen erhielte. Ihre _______________________________________________________________________1826 d 8 Aprill __________________________________________________________Mozart. W. A. Sohn. Componist __________________________________________________________________________________Lemberg. Ihre Sendungen belieben Sie unter meiner Adreße an die hiesige Kunst u. Buchhandlung Kuhn & Millikowski entweder durch Hrn Knobloch in Leipzig oder aber durch H Tendler & Manstein in Wien, mit welchen beiden Sie in Verkehr stehen, einzuleiten. Auf demselben Wege werde ich Sorge tragen, den Ihnen gebührenden Betrag auf der Stelle in Ihre Hände gelangen zu laßen. In Erwartung einer baldigen Antwort empfehlen ich mich euer Hochwohlgeboren gütigen Andenken als _________________________________________________\hfill Ihr ergebenste Diener _______________________________________________\hfill Wolfgang Amadeus Mozart. Meine Addreße: an Herrn W. A. Mozart in Lemberg __________________________in österreichisch Galizien. Meinen Freund Liste laße ich vielmal herzlich grüßen.